Als ich Felspire zum ersten Mal gespielt habe, war ich ein wenig verwirrt. Und das lag eigentlich nur daran, dass der Titel ganz bewusst auf Automatismen setzt – mehr noch als die meisten anderen Browserspiele und Mobile-Titel, die ich bislang kennengelernt habe. Ob das ein guter Ansatz ist? Erfahrt es in den nachfolgenden Zeilen!
Für den Test hat mir der Entwickler 37Games einen Presse-Account zur Verfügung gestellt, der bereits Level 185 war und den VIP-1-Status besaß, wodurch ich mich direkt zu Quest-Gebieten teleportieren konnte. Warum genau ein solch wichtiges Feature hinter einem kostenpflichtigen VIP-Status versteckt wird, ist mir bislang nicht bekannt. Aber sei es drum, denn im Rahmen des Tests über vier Tage habe ich dann schlussendlich Level 200 erreicht und allerhand Dinge erlebt. Diejenigen unter euch, die kein VIP sind, müssen sich Teleportations-Schriftrollen kaufen.
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Grundsätzlich haben alle Vorteile eines VIP-Status nur einen Bequemlichkeitscharakter, was die ganze Sache wieder ein bisschen relativiert. Der Erfahrungsboost ist dabei das mitunter beste Perk, denn ohne das Ding hätte ich vermutlich nicht einmal Level 190 erreicht. Oder vielleicht doch? Denn immerhin erspart mit die Automatisierung so einiges an aufwändiger Klickarbeit.
Felspire – Ein Selbstläufer?
Dieser automatische Prozess im Spiel geht weit über das normale Feature hinaus. Wo andere Spiele die optimalen Laufwege für euch vorbereiten, geht Felspire den nächsten Schritt und bringt die Charaktere nicht nur zum Questgebiet, es erledigt diese auch gleich einfach für euch. Was zunächst nach einem reinen Zuschauer-Modus klingt, hat aber einen Sinn, denn Felspire besitzt sehr viele Features, die durchaus mehr Aufmerksamkeit erfordern, wodurch eine gute Balance aus Zugucken und selbst spielen gefunden wird.
Ich habe dazu ein wenig Recherche betrieben und herausgefunden, dass die Entwickler nie beabsichtigt hatten, Felspire zu einem ewig langen und schonungslosen Grind-MMO zu machen. Vielmehr ist die Intention, den Spielern gleich von Beginn an das Herz des Spiels zu offenbaren ohne vorher mehrere hundert Stunden zu zocken. Deswegen schickt ihr die Helden stets in neue Dungeons und lauft diese so lange ab bis die neue Stufe erreicht wurde, mit der das nächste Abenteuer freigeschaltet wird. Der einzige Anspruch wird dabei in den Bosskämpfen gefunden – bevor ihr euch diesen stellt, zeigt euch das Spiel das benötigte „Combat Rating“ an und gibt Tipps, wie ihr die Sache am besten angeht.
Je häufiger ihr dabei Bosse besiegt – sie werden mit der Zeit natürlich schwerer – desto mehr Skill Points (SP) bekommt ihr. Diese Punkte schalten neue Fähigkeiten frei oder verbessern bestehende. Zusätzlich bekommt ihr verschiedene Ausrüstungsteile von besiegten Gegnern und auch Bossen und das oben erwähnte Combat Rating definiert sich eben aus der Rüstung. Der zweite Weg, das Combat Rating zu verbessern, besteht darin, sogenannte Cards zu erhalten, die ihr ausrüsten könnt.
Neben all diesen Systemen gibt es noch PvP und dabei Gilde gegen Gilde – alles Standard-Features, die man schon zuhauf anderswo gesehen hat. Etwas lästig hier ist, dass ihr auf PvP-Kämpfe warten müsst bis das jeweilige Event startet.
Optisch macht Felspire einen recht ordentlichen Eindruck. Das HUD erinnert dabei stark an das aus Diablo III, doch das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich hierbei nicht um ein Action-RPG handelt.
Fazit
Felspire hat einige durchaus nette Ansätze und ist gerade für faule Naturen und jene mit wenig Zeit durchaus gut geeignet. Das Automatik-Feature nimmt sehr viel Arbeit ab und die KI leistet dabei einen sehr guten Job, nicht draufzugehen. Die Bosse hingegen bieten eine ordentliche Herausforderung, bei der ihr natürlich selbst ins Geschehen eingreifen solltet. Lohnt sich der Titel, selbst wenn ihr kein Cent zahlen wollt? Ja, vermutlich schon, dann aber dauert die ganze Sache eine ganze Weile. Wie immer bei Free-to-Play-Spielen.