Fantasy beginnt in unseren Köpfen. Die unendlichen Möglichkeiten und magischen Welten, die mit jedem Gedanken Gestalt annehmen können, sind die größte Inspirationsquelle für Filme, Geschichten und kreative Produkte. Die Gaming-Industrie zählt ebenfalls als großer Pool, der sich an den fantasievollen Einflüssen bedient. Aber welche Games und Vorlagen haben bisher den größten Eindruck in der Industrie hinterlassen?
Zauberer, Elfen, Trolle und Orks. Wer an das Fantasy-Genre denkt, wird unweigerlich an magische Wesen und geheimnisvolle Kreaturen denken, die in fernen Welten nach ihren eigenen Gesetzen und Regeln spielen. Literarische Werke und epochale Geschichten, wie sie J.R.R. Tolkien einst in seinem Werk „Der Herr der Ringe“ niederschrieb, zählen zu den einflussreichsten Künsten, die nachhaltig weitere Bereiche der Kunst oder Unterhaltungsindustrie beeinflussten. Seien es Filme, Computergames oder Slot Spiele, die sich von ihren Designs und Sounds von den Vorlagen inspirieren ließen: Hinter den modernen Unterhaltungsmedien steckt viel Input aus den komplexen Reichen der Fantasywelt.
Dass die Inhalte dieses Genres erfolgreiche Kassenmagnete sind, bewies ohne Frage „Der Herr der Ringe“ als auch das Prequel „Der Hobbit“. Während die Original-Trilogie von 2001 bis 2003 über 2,5 Milliarden US-Dollar im Kino einspielte, legte „Der Hobbit“ mit einem ähnlich überragenden Einspielergebnis aller drei Teile die Messlatte für weitere Genrefilme weit nach oben. Ein Indiz dafür, dass es an den fantastischen Welten kein Vorbeikommen gibt.
Computerspiele als dankbare Plattform
Die Gamingindustrie hat diesen Trend schnell erkannt und setzte schon in den Anfängen des Konsolenzeitalters auf mystische Welten. „The Legend of Zelda“ von Nintendo gilt dabei als Klassiker unter Zockern. Als kleiner Krieger muss der Spieler mit Schwert und Schild bewaffnet durch das Königreich Hyrule wandern und die titelgebende Prinzessin Zelda aus den Fängen eines schrecklichen Herrschers retten. Neben zahlreichen Rätseln und fiesen Gegnern warten auch Sammelaufgaben auf den mutigen Hauptcharakter.
Als aktuelleres Beispiel, das viele Fans für sich gewinnen konnte, ist die Reihe „The Elder Scrolls“ aus dem Hause Bethesda Softworks. Insgesamt zwölf Spiele für Konsole, PC oder Mobiltelefon umfasst das Universum, in dem Weltenfresser hausen und grobschlächtige Henker ihr Unwesen treiben. Als Rollenspiel konzipiert, müssen Spieler verschiedene Aufgaben lösen und ihren Charakter zu einem mutigen Krieger ausstatten. In der onlinebasierten Mehrspielervariante ist es zudem möglich, mit Gleichgesinnten weltweit durch die unentdeckten Gegenden des virtuellen Landes zu streifen.
„World of Warcraft“ darf in der Aufzählung beliebter Fantasy-Games nicht fehlen. Das MMORPG hat eine unfassbar große Anhängerschaft, die zeitgleich die Warcraft-Welt besiedelt. Nur in Allianzen und Gruppierungen schaffen es die Spieler Stück für Stück große Hindernisse zu überwinden. Das Gemeinschaftsgefühl des Multiplayer-Games hat für das Jahr 2020 eine Erweiterung angekündigt, die mit dem Titel „Shadowlands“ das Universum ausbauen soll.
Hollywood spielt eine große Rolle
Obwohl es viele Originalspiele gibt, die sich wie das non-lineare „Might and Magic 6“ oder das viel belächelte „Dragon Age 2“ an keiner Vorlage bedienen, beeinflussen sich Hollywood und Spieleentwickler gegenseitig bei ihren kreativen Outputs. Mit der Spielreihe „The Witcher“ hat sich Netflix im vergangenen Jahr eine fantastische Spielreihe gesichert und mit Henry Cavill in Szene gesetzt. Bei Fans und Liebhabern kam die serielle Umsetzung sehr gut an und wurde als Nachfolger des HBO-Hits „Game of Thrones“ gehandelt. Eine zweite Staffel war somit schnell beschlossen und wird im kommenden Jahr auf dem Streamingdienst ausgestrahlt. Für Hauptdarsteller Henry Cavill war die Rolle nach seinen durchwachsenen Auftritten als Superman eine willkommene Gelegenheit, um sich wieder voll ins Spiel zu bringen.
Gelungene Umsetzungen sind jedoch nicht immer der Fall, wenn Hollywood auf erfolgreiche Computerspiele zurückgreift. Mit der Verfilmung des Actioners „Assassin’s Creed“ landete das verantwortliche Studio 20th Century Fox einen wirtschaftlichen Flop. Zwar schlüpfte Oscar-Gewinner Michael Fassbender in die Rolle des maskierten Rächers und spielte an der Seite von Marion Cotillard, Jeremy Irons und Michael K. Williams, doch das Gesamtergebnis zeigte sich als konfuses Werk, das der Originalreihe in keiner Weise nah kam. Die Enttäuschung der Fans zeigte sich letztendlich an der Kinokasse und ausbleibenden Einnahmen.
Schiffbruch erlitt auch die Umsetzung von „Warcraft: The Beginning“ als auch die ungewollt komische Inszenierung des Klassikers „Street Fighter“. Wer Jean-Claude van Damme und Kylie Minogue in peinlichen Sets und noch schlimmeren Kostümen sehen möchte, sollte sich diesen Titel für den nächsten Filmabend vormerken.
Fantasy ist grenzenlos
Das gegenseitige Liefern von Vorlagen und Inspirationen wird in den nächsten Monaten in Hollywood als auch auf dem Gaming-Markt nicht aufhören. Mit der Fortsetzung „Wasteland 3“, der Neuauflage „Final Fantasy Crystal Chronicles“ oder „Godfall“ stehen angesagte Veröffentlichungen in den Startlöchern. Letzteres Spiel wird sogar für die Next-Gen-Konsole PlayStation 5 erwartet. Welche Highlights sich die Entwickler ausgedacht haben, wird Ende des Jahres enthüllt werden.
Die Filmstudios arbeiten ebenfalls an den Verfilmungen weiterer Fantasy-Vorlagen. Mit dem Mystery-Spiel „Five Nights At Freddys“ soll 2021 Regisseur Chris Columbus für Gänsehaut sorgen. „God of War“ braucht dagegen noch etwas Vorbereitungszeit und wird erst 2022 auf die Kinoleinwand donnern. Welche Namen für den Hauptcast anvisiert sind, ist in beiden Fällen noch nicht bestätigt.
Genügend Nachschub gibt es auf beiden Seiten zu begutachten. Der beste Beweis dafür, dass Fantasy beliebter denn je ist und für grenzenlose Abwechslung im grauen Alltag sorgt.